Patrick Coudert wusste schon früh, dass das Kochen seine Berufung ist. Nach seiner Ausbildung in Frankreich kochte er bereits in Osaka, London, New York, Montreal, Düsseldorf und Prien. In seinem Kochstudio in München bietet er nun Hobbyköchen die Möglichkeit, von seinen Erfahrungen in den Küchen der Welt zu lernen. Im Gespräch mit der Redaktion der Excellence Kochschulen berichtet Patrick Coudert, worauf er als Koch besonders Wert legt und wie einmal Michael Jackson im Moonwalk durch seine Küche ging.
Wollten Sie schon immer Koch werden?
Jawohl. Schon mit 9 Jahren habe ich angefangen, Gerichte für meine Familie zu kochen. Mit 14 habe ich dann ein Praktikum beim Meisterkoch Paul Bocuse begonnen – ein Langzeitpraktikum für 2 Jahre. Direkt danach habe ich dort meine Ausbildung absolviert.
Was ist Ihnen beim Kochen besonders wichtig?
Besonders wichtig ist mir die Verwendung regionaler und saisonaler Produkte. Erdbeeren und Spargel gibt es bei mir deshalb im Moment nicht. Ich kaufe mein Fleisch und Gemüse direkt beim Erzeuger. Das sorgt dann auch gleich bei meinen Kochkursen für jede Menge Gesprächsstoff, da meine Schüler immer sehr interessiert sind und wissen wollen, wo ich meine Produkte herbekomme.
Beenden Sie den Satz: „Kochen bedeutet für mich…“
Kochen bedeutet für mich Kreativität und Leidenschaft.
Was darf in keiner Küche fehlen?
Ganz klar Champagner – um auf die gelungenen Menüs anzustoßen. Und natürlich meine eigenen Gewürze, die ich entwickelt habe: Die Patrick Coudert Gewürzedition.
Ihr Geheimtipp der Saison?
Eindeutig Kürbis! Und das in allen Variationen. Das muss nicht immer Kürbissuppe sein, etwas kreativer geht es schon. Mein besonderer Favorit im Moment: Kürbischips mit Gewürzen wie Chili, Ingwer, Knoblauch, Kardomom und Sternanis. Das ist eine tolle Beilage zu beispielsweise Fisch.
Was war Ihr absolutes Lieblingsgericht, als Sie klein waren?
Geschmorrte Rinderbäckchen mit Kartoffelpüree, von meiner Mutter zubereitet. Ein einfaches, aber richtig tolles Gericht!
Essen Sie selbst lieber süß oder deftig?
Eigentlich beides. Wenn ich mich entscheiden müsste wohl deftig, aber in Moderation. Zum Bespiel esse ich besonders gerne ein Bio-Schweinekotelett mit Bratkartoffeln, Butter und Kräutern. Das ist einfach, aber geschmacklich ein Gedicht!
Was war ein ganz besonderes Erlebnis für Sie während Ihrer Zeit als Koch?
Ich habe natürlich einiges erlebt und mache immer wieder tolle Dinge mit meinen Kochschülern. Aber ein Erlebnis sticht besonders heraus: Ich habe einmal für ein großes Event in Key West in Florida gekocht. Ganz viele Promis waren da. Und plötzlich kommt Michael Jackson rückwärts in die Küche – natürlich im Moonwalk. Er war Gast auf der Veranstaltung und wollte einfach mal in der Küche vorbeischauen. Dieser Moment ging mir wirklich unter die Haut und bereitet mir heute noch große Freude, wenn ich mich daran erinnere.
Ist bei Ihnen in der Küche schonmal etwas so richtig schief gegangen?
Einmal in meiner Sternelaufbahn haben wir für eine Veranstaltung ein falsches Menü gekocht und es erst in letzter Minute gemerkt. Zum Glück haben wir es geschafft noch in kürzester Zeit das richtige Menü zuzubereiten. Aber das war wirklich knapp!
Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie nicht gerade kochen?
Ich bin großer Radsportfan. Auch selber fahre ich gerne Mountain Bike. Das liegt in meiner Familie, schon mein Vater war vom Radfahren begeistert. Es ist toll, in der Natur den Kopf frei zu bekommen und neue Ideen zu entwickeln. Das sorgt für mehr Kreativität – auch beim Kochen.